Donnerstag, 10. Juli 2014

In der Kürze liegt die Würze

Socken gehören zu den Strickprojekten, die ich in Zukunft viel öfter angehen möchte. Selbstgestrickte Socken sind immer ein tolles Geschenk, sie sind kurzweilig und es gibt mittlerweile so schöne und ausgefallene Sockengarne, dass auch mit glatt rechts außergewöhnliche Exemplare entstehen.

Frisch angestachelt wurde meine Sockenstricklust durch das neu aufgelegte Buch aus dem Frech-Verlag "Der geniale Socken-Workshop: Perfekte Socken für jeden Fuß". Darin finden sich wirklich alle erdenklichen Anschlags-, Fersen-, Spitzen- und Strickvarianten: egal ob vom Bündchen abwärts oder von den Zehen an gestrickt, ob mit Nadelspiel, Magic Loop oder zwei Rundstricknadeln. Besonders angetan hat es mir die Zunahmenferse, die zunächst, wie es der Name schon vermuten lässt, durch Zunahmen geformt wird, ehe der restliche Fußkeil mit verkürzten Reihen gearbeitet wird.

Nadelspiele in verschiedenen Längen und den üblichen Stärken habe ich zur genüge hier liegen, auch an Rundstricknadeln mangelt es mir nicht, doch mein nächstes Paar möchte ich mit diesem possierlichen Ding stricken:


Nur 23 cm misst diese Rundstricknadel von Nadelspitze zu Nadelspitze und gehört somit zu den kleinsten Rundstricknadeln, die im Handel erhältlich sind. Damit auf dieser kurzen Länge ein Stricken in Runden überhaupt möglich ist, sind die Nadeln sehr viel kürzer als üblich und zudem leicht angewinkelt. Bisher habe ich nur meine Occhi-Schiffchen von Clover, aber auf den ersten Blick macht die Nadel einen sehr guten Eindruck. Die Nadeln sind so glatt, wie Bambus es nun einmal sein kann, die Übergänge von Nadel zum Seil sind schön ebenmäßig und auch die Befestigung wirkt sehr hochwertig.

Auf die Idee gebracht dazu hat mich Stacey Trock mit ihrem Blog "freshstitches". Dort habe ich zum ersten Mal so kurze Nadeln gesehen und war sofort begeistert. Nicht nur, weil ich generell ein Faible für technische Spielereien habe (und etwas anderes sind Handarbeitswerkzeuge ja eigentlich auch nicht), sondern weil mir die von Stacey beschriebenen Vorteile sehr logisch erscheinen:

  1. Gerade für die geraden Abschnitte von Bein und Fuß ist das Rundstricken mit der Rundstricknadel schneller als mit dem Nadelspiel, da der Nadelwechsel entfällt. Das ist besonders für mich von Interesse, da ich beim entspannten Nebenbei-Stricken schon mal gerne eben diesen Vorgang vergesse.
  2. Keine Leitern! Mit den lockeren Maschen zwischen den Nadeln habe ich zwar meist keine Probleme, weil ich recht fest stricke und bei den ersten Maschen jeder Nadel noch einmal den Faden besonders anziehe, aber auf diesen extra Arbeitsschritt verzichte ich gerne.
  3. Erst vorhin habe ich beim Aufräumen eine einsame Strumpfnadel gefunden, die ich zum Glück wieder mit ihren Schwestern vereinen konnte. Was aber zu Hause schon verloren gehen kann, kann unterwegs erst recht schnell verschütt gehen.
  4. Zu guter Letzt (nicht, dass es schon jemals vorgekommen wäre, der beste Ehemann von allen übertreibt da gerne), ist bei nur einer Rundstricknadel die Gefahr natürlich geringer, dass jemand sich nichtsahnend beim Setzen auf das Sofa einen wenige Millimeter dünnen und vor allem spitzen Aluminumstab in den Oberschenkel rammt.
Bis jetzt spricht also noch nichts gegen, aber alles für die kurze Rundstricknadel. Dieses Wochenende werde ich mich wohl noch nicht ins Sockenstricken stürzen (die Hochzeitsstola guckt mich gerade vorwurfsvoll an), aber in Bälde wird es dann einen umfangreichen Testbericht geben. 
Jetzt wird erst einmal die Lasagne in den Ofen geschoben...

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