Mittwoch, 16. Juli 2014

WIP: Hochzeitsstola

Jetzt, da mein Urlaub vorbei ist, werde ich unter der Woche nicht mehr so oft zum Posten kommen. Deshalb gibt es heute nur einen kleinen WIP-Eintrag zur Hochzeitsstola.



Vom Knäuel sind noch 22 g übrig (28 g wurden also schon verstrickt), allerdings habe ich damit auch die Maschenproben angefertigt, die dürften aber kaum ins Gewicht fallen.
So einige Stunden werden noch in dieses Projekt fließen. Am Wochenende würde ich gern einen Strickathon einlegen und so viele Stunden wie möglich durchstricken, vielleicht kann ich euch dann schon etwas mehr präsentieren.

Freitag, 11. Juli 2014

Rettungsleinen

Es tut sich etwas an der Hochzeitsstolen-Front! Ganze zwei Reihen habe ich heute schon gestrickt. Das ist keine große Leistung, aber ich möchte euch einen kleinen Tipp verraten, der mir gestern eingefallen ist. Wahrscheinlich gibt es ihn schon vielfach im Netz zu finden, aber einmal mehr kann in solch einem Fall eigentlich nicht schaden.

Oftmals findet man bei größeren Projekten den Hinweis, alle paar Reihen eine Rettungsleine einzuziehen. Sollte es dann nämlich einmal so weit kommen, dass wegen eines Fehlers mehrere Reihen neu gearbeitet werden müssen, kann ganz ungefährlich bis zur Rettungsleine aufgeribbelt werden, ohne dass Maschen verloren gehen. Dafür wird am besten ein dünnes, glattes Garn (etwa Häkelbaumwolle) in einer Kontrastfarbe verwendet, dass sich leicht durch die Maschen ziehen lässt. Dann wird dieses in der entsprechenden Länge durch eine Nadel gefädelt und diese wiederum durch die Maschen gezogen.

Wer nun Stricknadeln mit Schraubsystem sein Eigen nennt, kann ganz entspannt während des Strickens eine Rettungsleine einziehen. Sicherlich seid ihr mit dem kleinen Loch vertraut, das zum Festziehen der Nadel gebraucht wird:


Vor der nächsten Rückreihe, die in diesem Fall gänzlich links gestrickt wird, habe ich Häkelgarn der Stärke 15 durch dieses Loch gefädelt, das funktioniert auch ohne Hilfsmittel ganz leicht. 


Beim Stricken schieben sich die neuen Maschen der Reihe ganz automatisch auf die Rettungsleine. Den Faden habe ich dann erst zum Schluss abgeschnitten und voilà – schon bin ich für hoffentlich nicht eintretende Desaster gerüstet!


Nachtrag: Auf diese Weise landen die Maschenmarkierer mit auf der Rettungsleine, die müssen natürlich vorher abgenommen werden. 


Donnerstag, 10. Juli 2014

In der Kürze liegt die Würze

Socken gehören zu den Strickprojekten, die ich in Zukunft viel öfter angehen möchte. Selbstgestrickte Socken sind immer ein tolles Geschenk, sie sind kurzweilig und es gibt mittlerweile so schöne und ausgefallene Sockengarne, dass auch mit glatt rechts außergewöhnliche Exemplare entstehen.

Frisch angestachelt wurde meine Sockenstricklust durch das neu aufgelegte Buch aus dem Frech-Verlag "Der geniale Socken-Workshop: Perfekte Socken für jeden Fuß". Darin finden sich wirklich alle erdenklichen Anschlags-, Fersen-, Spitzen- und Strickvarianten: egal ob vom Bündchen abwärts oder von den Zehen an gestrickt, ob mit Nadelspiel, Magic Loop oder zwei Rundstricknadeln. Besonders angetan hat es mir die Zunahmenferse, die zunächst, wie es der Name schon vermuten lässt, durch Zunahmen geformt wird, ehe der restliche Fußkeil mit verkürzten Reihen gearbeitet wird.

Nadelspiele in verschiedenen Längen und den üblichen Stärken habe ich zur genüge hier liegen, auch an Rundstricknadeln mangelt es mir nicht, doch mein nächstes Paar möchte ich mit diesem possierlichen Ding stricken:


Nur 23 cm misst diese Rundstricknadel von Nadelspitze zu Nadelspitze und gehört somit zu den kleinsten Rundstricknadeln, die im Handel erhältlich sind. Damit auf dieser kurzen Länge ein Stricken in Runden überhaupt möglich ist, sind die Nadeln sehr viel kürzer als üblich und zudem leicht angewinkelt. Bisher habe ich nur meine Occhi-Schiffchen von Clover, aber auf den ersten Blick macht die Nadel einen sehr guten Eindruck. Die Nadeln sind so glatt, wie Bambus es nun einmal sein kann, die Übergänge von Nadel zum Seil sind schön ebenmäßig und auch die Befestigung wirkt sehr hochwertig.

Auf die Idee gebracht dazu hat mich Stacey Trock mit ihrem Blog "freshstitches". Dort habe ich zum ersten Mal so kurze Nadeln gesehen und war sofort begeistert. Nicht nur, weil ich generell ein Faible für technische Spielereien habe (und etwas anderes sind Handarbeitswerkzeuge ja eigentlich auch nicht), sondern weil mir die von Stacey beschriebenen Vorteile sehr logisch erscheinen:

  1. Gerade für die geraden Abschnitte von Bein und Fuß ist das Rundstricken mit der Rundstricknadel schneller als mit dem Nadelspiel, da der Nadelwechsel entfällt. Das ist besonders für mich von Interesse, da ich beim entspannten Nebenbei-Stricken schon mal gerne eben diesen Vorgang vergesse.
  2. Keine Leitern! Mit den lockeren Maschen zwischen den Nadeln habe ich zwar meist keine Probleme, weil ich recht fest stricke und bei den ersten Maschen jeder Nadel noch einmal den Faden besonders anziehe, aber auf diesen extra Arbeitsschritt verzichte ich gerne.
  3. Erst vorhin habe ich beim Aufräumen eine einsame Strumpfnadel gefunden, die ich zum Glück wieder mit ihren Schwestern vereinen konnte. Was aber zu Hause schon verloren gehen kann, kann unterwegs erst recht schnell verschütt gehen.
  4. Zu guter Letzt (nicht, dass es schon jemals vorgekommen wäre, der beste Ehemann von allen übertreibt da gerne), ist bei nur einer Rundstricknadel die Gefahr natürlich geringer, dass jemand sich nichtsahnend beim Setzen auf das Sofa einen wenige Millimeter dünnen und vor allem spitzen Aluminumstab in den Oberschenkel rammt.
Bis jetzt spricht also noch nichts gegen, aber alles für die kurze Rundstricknadel. Dieses Wochenende werde ich mich wohl noch nicht ins Sockenstricken stürzen (die Hochzeitsstola guckt mich gerade vorwurfsvoll an), aber in Bälde wird es dann einen umfangreichen Testbericht geben. 
Jetzt wird erst einmal die Lasagne in den Ofen geschoben...

Dienstag, 8. Juli 2014

Von der Nadel: Lupo das Lamm

Heute war es endlich soweit: die Öhrchen wurden angenäht und die Bommelbänder verknotet – Lupo ist fertig!


Statt der in der Anleitung angegebenen 4-fädigen Sockenwolle und Häkelnadel Nr 2,5 habe ich
6-fädiges Garn und eine Häkelnadel der Stärke 3 verwendet. Dadurch haben sich die Proportionen doch mehr geändert, als ich angenommen hatte.

Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper größer als im Original, die Ohren dagegen kleiner, was ich aber nicht weiter schlimm finde. Für die Mütze musste ich jedoch eine zusätzliche Noppenreihe arbeiten, damit sie schön tief im Nacken sitzen kann. Die Arme habe ich um sieben Reihen gekürzt. Die Anleitung ist wirklich ganz hervorragend geschrieben: reich bebildert, sehr detailliert, fehlerfrei, ganz zu sprechen vom niedlichen Design, ich freue mich schon auf die nächste Häkelpuppe von Lalylala.

Die einzige Schwachstelle ist jedoch der Hals. Vielleicht liegt es an dem übermäßig großen Kopf oder aber ich habe den Übergang nicht gut genug ausgestopft, auf jeden Fall wackelt er arg hin und her. Ich hoffe doch, dass es nicht an meiner FeiStruMe liegt. Für mein nächstes Kuscheltierprojekt werde ich testweise auch zu einer anderen Sorte Füllwatte wechseln, vielleicht klumpt die Füllung auch einfach nur zu schnell.

Morgen werde ich mich dann endlich wieder der Hochzeitsstola zuwenden, an der ich schändlicherweise noch nicht weitergearbeitet habe. Während des Deutschland-Spiels werde ich wohl nicht aufmerksam arbeiten können, deshalb blättere ich heute Abend nur ein wenig durch ein paar Bücher. Eventuell habe ich mir gestern ein Stickbuch gekauft…

Freitag, 4. Juli 2014

Grannys galore

Wenn ich etwas Handarbeitliches nennen sollte, das mich schon mein ganzes Leben lang begleitet, dann wären es wohl die Sitzkissen in unserer Kirche.
Gehäkelt wurden sie ALLE, jedes Einzelne von Frau S., die mich früher auch immer mit Socken versorgt und mir sogar ein paar Fingerhandschuhe gestrickt hat. Diese Kissenhüllen sind quasi die urban legend meines Heimatdorfes. Mehr als 20 Jahre (vielleicht sogar schon knapp über 30) liegen diese Häkelschätze schon auf den Bänken und schonen das Sitzfleisch während der Gottesdienste. Ohne viele weitere Worte präsentiere ich euch deshalb  – Grannys galore:
























Man möge mir bitte die knittrige Unterlage verzeihen, aber ich nenne das jetzt einfach mal shabby chic.
Sind die Hüllen nicht einfach fabelhaft? Welches ist euer Favorit? Auch nach all den Jahren habe ich noch kein Lieblingskissen gefunden, aber ich tendiere sehr zu dem dritten von oben (in Türkis und Grau) oder dem achten von oben (das hat die dickste Füllung). Irgendwann demnächst möchte ich auch die Anleitung für das Muster aufschreiben. Nicht nur, damit es hier auch mal etwas kostenlos zum Herunterladen gibt, sondern auch, weil einige Kissen noch hüllenlos sind. Die To-Do-Liste wird und wird nicht kürzer... Deshalb schnell wieder an die Nadel!

Donnerstag, 3. Juli 2014

Der Strumpf im Rumpf

Der Körper ist geschafft und Lupo nimmt so langsam Form an. Wahrscheinlich liegt es an meiner sehr festen Häkelweise, dass ich den Faden ständig spleiße, deshalb bin ich froh, wenn ich dann auch die genoppte Mütze endlich fertig habe. In der fünften oder sechsten Reihe muss ich mich irgendwo verzählt haben, denn die Noppen verlaufen untereinander und nicht versetzt, aber damit werde ich leben können.



Dem aufmerksamen Leser mag an dieser Stelle der Feinstrumpf aufgefallen sein, der aus Lupos Halsöffnung schaut.
Gewöhnlich bestehen Häkelfiguren ja aus festen Maschen, die mit einer Nadel gearbeitet werden, die kleiner als die für das Garn empfohlene Nadelstärke ist. Das Gehäkelte wird dadurch so dicht, dass keine Füllwattenflusen den Weg nach außen finden. Doch auch wenn in den Noppenreihen jede Masche sorgfältig angezogen wird, entstehen kleine Lücken. Damit die Füllung auch wirklich an ihrem Platz bleibt, greife ich deshalb auf Feinstrümpfe zurück, die ich in die Figuren einsetze. Ein prägnanter Name ist mir für diese Methode noch nicht eingefallen, aber ich hoffe demnächst mit einem schmissigen Akronym aufwarten zu können.

Dank des dehnbaren Materials passt sich der Strumpf perfekt allen Rundungen an. Damit das Einfüllen problemlos von der Hand geht, stülpe ich ihn außen um die Form. Sobald ein paar Runden des Kopfes gearbeitet sind, wird noch ein wenig Füllwatte nachgestopft, dann kommt ein Knoten oben rein und fertig. Der restliche Kopf wird dann, wie die Beine und Füße, ganz traditionell gefüllt. Der Knoten wird somit in der Mitte des Kopfes gehalten und es entsteht kein unförmiger Knubbel an der Außenseite. Weiße Strümpfe gab es leider nicht, aber auch die hautfarbenen sieht man kaum durch die Maschen.

Ein bisschen bizarr sieht es aus und wirklich professionell ist es auch nicht, aber bis jetzt bin ich mit meiner FeiStruMe ganz glücklich. Irgendwann reichen meine Nähkünste bestimmt auch mal für ein genähtes Füllkissen, bis dahin geht es mit den Nylons weiter.